Workshop – Boote im Maßstab 1:160

Die Tidewater Wharf muss ja irgendwelche Boote reparieren oder pflegen. Ich plane daher einige Bootsmodelle zu drucken und für die geplante Anlage zu nutzen.

Lobster Boat

Ich habe mich beim ersten Versuch für den „Pickup Truck“ der Fischerboote an der Ostküste (genauer im US-Bundesstaat Maine) entschieden: Das Lobsterboot (oder Hummer-Boot). Diese Boote werden heutzutage natürlich nicht nur für den Fischfang bzw. Hummerfang verwendet, sondern beispielsweise auch für Bootsrennen (ca. 5 Min. Video, extern) und als Freizeitboote. Aus diesem Grund ist meine Tidewater Wharf auch die angeblich einzige Werft in British Columbia, die originale Ostküsten-Lobsterboote herstellt und repariert.

Hier ein paar Bilder des heute gedruckten Modells.

Was mir dabei sehr dramatisch ins Auge sticht, sind die Artefakte, die der Druck hinterlassen hat. Es ist vermutlich Zeit die TL-Smoother endlich einzubauen.

Allerdings ist die Bordwand nur eine Filamentspur stark, so dass der Drucker wenig Substanz zum Drucken hat.

Das aktuelle Boot ist ein sehr generisches Modell mit folgenden Abmessungen:
Länge: 32ft
Breite: 10,5ft
Höhe: 9,25ft
Das gedruckte Boot weist alle wesentlichen Bestandteile eines Lobsterboots auf, aber es könnte mehr Details bieten. Die nächsten Boote werden daher bestimmten bzw. konkreten Vorbildern nachempfunden. Diese sollten insgesamt realistischer wirken.

  • Steuerhaus mit 3 Frontscheiben (25-32ft)
  • Steuerhaus mit 3 Frontscheiben (34-38ft)
  • Steuerhaus mit 3 Frontscheiben (40ft und mehr)
  • Boote unter 28ft ausgerüstet mit Außenbordmotoren.
  • Boote über 43ft mit nach hinten offenem Deck und ggf. Gerüst.
  • Seitliche Edelstahl oder Aluminium Schlagwand (Rumpfschutz).
  • Flybridge (siehe T.Jason 35 oder Marine Management 48 unten).
  • Geschlossenes Ruderhaus.
  • Antennen, Radar, etc.
  • Seitliche Netzwinde.
  • Heckseitige Netzwinde.

Einige Boote habe ich im Netz gefunden:
JC Boats 26, Holland 32, Libby 34, T. Jason 35, Lowell 36, South Shore 38, Northern Bay 38, Marine Mgt. 48 und eine Duffy 48.
Und dann wären da noch Yachten, Sportboote und Arbeitsboote.

Ein Kollege hat angeboten das Boot auf seinem verbesserten Prusa zu drucken. Erst wenn das Modell dort perfekt gelingt werde ich den Umbau der Steppermotoren-Smoother einleiten. In der Zwischenzeit stehen weitere Projekte an.

Natürlich wird der Betreiber der Werft kaum überleben, wenn er ausschließlich Lobsterboot baut und repariert, daher sind auch alle anderen Boote herzlich willkommen. Mir schweben hier neben diversen klassischen Arbeitsbooten auch Motoryachten vor.  Diese Boote sind in allen Größen überall vorzufinden und daher ein guter Ausgangspunkt.

Sport Fisherman

Die folgende 77 Fuß Yacht, ist zum Beispiel ein moderner Sport Fisherman. Eine mit fast 24m Länge verhältnismäßig große Motoryacht, welche mit und ohne Fischfangausrüstung gedruckt werden soll.

Charakteristisch für die Sportfischerei ist der hochgelegene Steuerstand und Ausguck, der die Funktion eines Krähennestes übernimmt, welches es früher für die Deckwache auf Segelschiffen gab. Von dort oben, hoch über der Flybridge, fällt es dem Bootsführer leichter, bestimmte Fischarten zu erblicken.

Über die Vor- und Nachteile des Towers und des Buggys (so wird das Krähennest bezeichnet) kann man jedoch geteilter Meinung sein. Bei manchen soll er mehr dem guten Aussehen des Bootes dienen als der Sportfischerei.

Neben der abgebildeten Variante sind auch noch solche ohne Krähennest oder Sonnendach aber dafür mit Badeplattform angedacht

Das konkrete Modell ist für meine anvisierte Epoche (1974 bis 1984) jedoch etwas zu futuristisch. Gerade das große Fenster im Rumpf und die Rundumverglasung des Aufbaus sind erst zwanzig Jahre später realisiert worden.

Ausblicke

Der geneigte Leser wird sich vielleicht noch an meine Trawler Rümpfe erinnern. Auch diese werden erneut wiederbelebt.

Diese Google Bildersuche zeigt weitere Varianten. Weitere( Inspirationen einer Bootswerft. Und die Sportfischerei in Aktion.

Zur Sportfischerei – auf Marlin, Tarpoon oder Thunfisch – gibt es diverse durchaus kontroverse Diskussionen zu der ich mich wie folgt positioniere.
Bei der Sportfischerei geht es natürlich in erster Linie um den Kick, den der Kampf mit dem Raubfish erzeugt. Je mächtiger der Fang desto größer der Ruhm. Im Gegensatz zur Grosswildjagd – der ich gar nichts abgewinnen kann – wird in der Sportfischerei geangelt.
Da es unter Anglern auch selbstverständlich ist, den Fang letztlich auch zu verwerten, habe ich damit kein besonderes Problem. Es ist noch am ehesten mit der klassischen Nahrungsmittelbeschaffung vergleichbar. Ein Mensch. Ein Werkzeug. Ein Fisch. In erster Linie angelt eine gut trainierte Privatperson geschätzt ein bis zwei größere Thunfische (ich meine hier eher Weißen Thun mit ca. 80 kg) ohne Beifang und verwertet diesen Fisch für den Eigenbedarf oder verkauft den Fang an Restaurants. Ich kann mir nicht realistisch vorstellen, dass die Kondition eines Anglers für mehr als einen dieser Fische reicht, aber selbst wenn er zwei schafft wird es kaum zur Überfischung führen.
Die in letzter Zeit aufkommenden Elektrorollen sind ein bischen wie e-Bikes. Eine ganz andere Art der Beschäftigung die nur zufällig so aussieht wie die manuelle Variante.
Beim kommerziellen Thunfischfang geht leider eine Menge Beifang in die Netze, darunter Delfine, Haie und Schildkröten, daher sollte man überdenken wie sehr man durch den Kauf von preiswerten Dosenthunfisch dazu beiträgt. Das es beim kommerziellen Thunfischfang auch anders geht zeigt dieses Video. Man sollte sich nichts vormachen, es geht hier darum Tiere als Nahrung zu verwerten. Schön ist anders. Die Methode mag immernoch kaltherzig erscheinen, aber sie ist vergleichsweise unproblematisch für mich. Wer Salat „ohne“ mag, braucht das Video nicht anzusehen. Wer Thunfischsalat schätzt, sollte mal reinschauen.
Für mich geht das so in Ordnung. Schwarze Schafe gibt es überall. Für die Berücksichtigung der Realität auf meiner Modellbahn jedoch braucht es keine weitere Rechtfertigung.
Soviel zum Arten- und Umweltschutz.

Stellungnahme British Columbia Northern Railway (Board of Management

77′ Sport Fisherman

Hier ein paar Bilder der beiden gedruckten Modelle.

Eher klassische Varianten über 60ft sind selten. Hier eine 54ft Variante von 1982. Schöne klassische Linien. Und eine 63 Ocean Super Sport von 1989.

Hier eine 65 Fuss Motoryacht aus den späten 70er/ frühen 80er Jahren.

Das Modell geht heute in den Druck. Mal sehen was dabei herauskommt.

Boom Boat

Ein Boom Boat ist eine kleine Barkasse, mit denen Holzstämme auf Seen und Flüssen sortiert und zu Flößen zusammengeschoben werden. Die kleinen Boote sind sehr wendig und haben kräftige Rumpfwandungen um die Stöße gegen die im.Wasser treibenden Holzstämme zu überstehen. Das dabei entstehende Geräusch könnte den Booten ihren Namen verpasst haben. Der jedoch kommt von den mit Ketten untereinander verbundenen Boom-Logs die die Boote um die Hokzflöße legen um so die Stämme zu umzäunen. Die Boote waren Loggings Zug Boats und die Arbeiter wurden Boom Jumper genannt, da sie von Boom zu Boom sprangen um die Flöße zu verbinden. Mit der Zeit entstand dann wohl der Namen Boom Boat.



Ich habe zwei Größen dieser kleinen Helfer gedruckt und werde sie in Kürze hier vorstellen.